Auf dieser Seite wollen wir Sie über einige Grundlagen zum FAIREN HANDEL informieren.
Der Faire Handel ist eine Reaktion darauf.
Die Fair-Handelsbewegung teilt die Vision einer Welt, in der Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung den Kern der Handelsstrukturen und -praktiken bilden, so dass alle Beteiligten durch ihre Arbeit einen angemessenen und würdigen Lebensstandard halten und ihr volles Potenzial entfalten können.
Handel ist ein wichtiges Instrument zur Armutsbekämpfung und auch für mehr nachhaltige Entwicklung, aber nur, wenn er mit mehr Gerechtigkeit und Transparenz geführt wird, als dies derzeit meist der Fall ist.
Der Faire Handel will die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen am Anfang der Lieferkette verbessern und ihre politische und wirtschaftliche Position stärken.
So vielfältig wie das fair gehandelte Produktsortiment sind auch die Hintergründe und Herausforderungen. Der Faire Handel kommt daher nicht mit einem Patentrezept für alle aus, sondern hat unterschiedliche Instrumente, um Produzent/innen dabei zu unterstützen, ihr eigene Entwicklung in die Hand zu nehmen.
Den im Welthandel benachteiligten Kleinbauern wird es ermöglicht, unter fairen Bedingungen am Marktgeschehen teilzunehmen und aus eigener Kraft für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Sie schließen sich häufig in Genossenschaften zusammen, wo sie an allen wichtigen Entscheidungen demokratisch beteiligt sind. Einige verkaufen nur einen kleinen Teil ihrer Produktion über den Fairen Handel, andere wiederum fast den kompletten Ertrag. Neben der Vermarktung setzen sich die Genossenschaften bzw. ihre Dachverbände z. B. für die Förderung von Frauen und den Schutz der natürlichen Ressourcen ein
Bei Produkten, die zumeist von Plantagen stammen wie Tee, Orangen, Blumen oder Bananen sowie bei weiterverabeiteten Produkten wie beispielsweise Sportbällen, profitieren insbesonder die abhängig beschäftigten Arbeiter/innen vom Fairen Handel. Die Betriebe und Plantagenbesitzer/innen verpflichten sich zur Einhaltung von sozialen und ökologischen Mindeststandards. Die Arbeiter/innen bilden ein Gremium, das über die Verwendung der Fair-Handels-Prämien entscheidet.
Meist arbeiten Kleinunternehmen oder Nicht-Regierungsorganisationen mit Produzentengruppen zusammen und organisieren die Vermarktung sowie den Export der Produkte. Sie unterstützen mit Fortbildungen und sozialen Projekten und setzen sich auch politisch für die Rechte von Kleinproduzent/innen ein.
In den letzten Jahren nehmen die Weiterverarbeitung der Rohprodukte und ihr Vertrieb im Süden sowie der Handel zwischen verschiedenen Ländern des Südens zu.
Gleichzeitig sind Produzentengruppen aus dem Norden dazugekommen, wie z. B. die Molkereigenossenschaft Berchtesgadener Land.
sichert die gemeinsamen Standards und ist der internationale Zusammenschluss der nationalen Fairtrade Organisationen von über 370 Organisationen in über 70 Ländern und der weltweit größte Dienstleister für Sozial-Zertifizierung (darunter: TransFair e.V. Deutschland)
Fair-Trade-Organisationen müssen in ihrer täglichen Arbeit diesen Prinzipien folgen; zudem ist die Überwachung der Standards nötig, um zu sichern, dass die Grundsätze auch eingehalten werden.
Weitere Informationen erhalten Sie hier: www.forum-fairer-handel.de
Aus dem Fairen Handel sind viele verschiedene Zeichen und Siegel bekannt. Es gibt damit bereits gute Ansätze, auf die Einhaltung von Arbeits- und Sozialstandards sowie ökologischer Standards hinzuwirken. Allerdings ist der jeweilige Fokus noch sehr unterschiedlich. Aufgrund der verschiedenen Schwerpunktsetzung muss oft die Kombination unterschiedlicher Zeichen und Siegel berücksichtigt werden. Bei den Siegeln handelt es sich um freiwillige Maßnahmen von Unternehmen, jedoch reicht die Selbstverpflichtung einiger Unternehmen nicht aus, Arbeits- und Produktionsbedingungen nachhaltig zu verbessern. Dafür bedarf es gesetztlicher Regelungen, die Firmen verpflichten, die ökologischen und menschenrechtlichen Risiken ihrer Geschäfte zu iden-tifizieren, transparent zu machen und zu verhindern - auch im Bezug ihrer Tochterfirmen und globalen Lieferketten. Die Forderung geht damit an die Politik. Es ist eine verblindliche menschenrechtliche Sorgfaltspflicht für dt. Unternehmen entlang ihrer gesamten Lieferkette per Gesetz festzuschreiben.
Über 60 Organistationen, darunter die KAB, Kampagne für saubere Kleidung, Misereor, Brot für die Welt, Oxfam und der DGB fordern ein Lieferkettengesetz das Unternehmen verplichtet, auf Menschenrechtsverletzungen und Umweltfrevel bei ihren Zulieferern im Ausland zu achten bzw. sie ggf. dafür haftbar machen zu können. Die bisherige Freiwilligkeit weniger reicht bei nicht aus. Allerdings bewiesen gerade die Unternehmen, die sich freiwillig der Lieferkettenkontrolle unterziehen, dass eine Umsetzung möglich ist.
"Wegschauen und wegducken, immer nur schnell und billig, koste es was es wolle, darf nicht mehr erlaubt sein"!
Unterstützen Sie die Petition der Initiative Lieferkettengesetz
https://www.gerechter-welthandel.org
https://www.eineweltnetzwerkbayern.de
Aufbau von HISA-Gruppen (Microfinanzierung) und Pilotprojekt "Organic farming" in der CWM Morogoro, unterstützt durch das Weltnotwerk der KAB.
Besuch aus Tansania, hier Diözesantag München Oktober 2017:
>> Aktuelle Meldungen zur Partnerschaft finden Sie unter "Partnerschaft Tansania":
https://www.kabdvmuenchen.de/Themen/Partnerschaft-Tansania/
Gudrun Unverdorben
KAB Diözesanverband München-Freising e.V.
Stand: April/Mai 2020
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