Stellte sich hinter die Kampagne der KAB zu einem armutsfesten Mindestlohn: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Foto: Matthias Rabbe/KAB Deutschlands
Seit dem 01.10.2022 gilt in Deutschland ein Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde. Für die KAB Deutschlands ein wichtiger Erfolg, da der Mindestlohn erstmals politisch und nicht nach Kriterien der Mindestlohn-Kommission erhöht wurde.
Mit der Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro ab dem 1. Oktober ist ein weiterer wichtiger Schritt zu einem menschenwürdigen Lohn erreicht. Die KAB Deutschlands hatte sich mit einer bundesweiten Aktion für einen armutsfesten Mindestlohn in Deutschland eingesetzt.
Als einen wichtigen Erfolg bezeichnete der katholische Sozialverband, dass der Mindestlohn erstmals politisch anhand des Armutsbegriffs angehoben wird. Die KAB Deutschlands hatte mit einer bundesweiten Unterschriftenaktion sich für armutsfeste Löhne ausgesprochen und mit einer Petition an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) gefordert, dass die Lohnuntergrenze über politische Gremien festgelegt und nicht nach den Kriterien der Mindestlohn-Kommission ermittelt wird. Die bisherige stufenweise Erhöhung schützt Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer trotz Vollzeitarbeit nicht vor Armut und Altersarmut.
Von der jetzigen Anhebung auf 12 Euro profitieren über 6,6 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Allein in Ostdeutschland erreicht die Anhebung über 29 Prozent der Beschäftigten. Doch angesichts steigender Kosten und steigender Inflation reiche die Erhöhung um 1,55 Euro brutto pro Stunde nicht aus, um alle Arbeitnehmer im Niedriglohnbereich vor Armut zu schützen.
Der katholische Sozialverband setzt sich daher für eine Anhebung auf mindestens 14 Euro brutto pro Stunde ein, um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch im Alter vor Armut zu schützen. Die KAB verweist auf eine aktuelle europäische Beschlusslage, wonach eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 Euro nicht ausreicht und Initiativen der Politik für eine Stärkung der Tarifbindung entwickelt werden sollen. Mit 12 Euro brutto pro Stunde droht den Arbeitnehmern weiterhin Altersarmut.
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