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23.09.2024

Gender Pay Gap schließen: Europa-KAB verabschiedet Forderungskatalog

Gruppenfoto der Teilnehmenden. Foto: G. Riffert

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit von Frauen und Männern: Die Europäische Christliche Arbeitnehmer-Bewegung (EBCA) hat nach einem dreitägigen Symposium in München eine Abschlusserklärung dazu verabschiedet. Das Bewusstsein müsse geschärft und das Thema vorangetrieben werden.

Pressemitteilung im Volltext

Europäische Christliche Arbeitnehmer-Bewegung verabschiedet Forderungskatalog zum Schließen des Gender Pay Gap – Themen vorantreiben

München, 23.09.2024. Die Europäische Christliche Arbeitnehmer-Bewegung (EBCA) hat nach einem dreitägigen Symposium zum Thema „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – zwischen hoher Zustimmung und mangelhafter Umsetzung“ in München eine Abschlusserklärung verabschiedet. Die Teilnehmenden aus Deutschland, Österreich, Italien (Südtirol), Tschechien, Spanien, Portugal, Frankreich, Litauen und Burundi nahmen dabei einen sehr konkreten Forderungskatalog an. „In unseren persönlichen Engagements in Gewerkschaften und Verbänden und in unseren Bewegungen verpflichten wir uns, das Bewusstsein aller zu schärfen und die folgenden Themen voranzutreiben“, heißt es in der Einführung.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit und bessere Aufteilung der Sorge-Arbeit

Dabei wird zunächst auf die Verpflichtung von Unternehmen zur Bezahlung des gleichen Lohns für die gleiche Arbeit Bezug genommen. Niemand dürfe aufgrund einer Teilzeitbeschäftigung benachteiligt werden. Unternehmen werden ferner aufgefordert, die Arbeitszeiten und -bedingungen so zu gestalten, dass Familie und Beruf für Männer und Frauen vereinbar sind. Die EBCA fordert eine existenzsichernde Absicherung im Alter, unabhängig von der jeweiligen Erwerbsbiografie.

Neben einer generellen Arbeitszeitverkürzung fordert die EBCA auch die gerechte Aufteilung von Sorge-Arbeit zwischen Männern und Frauen, die hier aktuell 85 Prozent leisteten. An die Gewerkschaften wendet sich die EBCA mit der Forderung, dass alle Gewerkschaften die Anliegen der Beschäftigten in Betreuungs- und Pflegeberufen solidarisch und konsequent unterstützen.

Auch die so genannte Schattenwirtschaft hat die EBCA im Blick und setzt sich hier für die Legalisierung des Aufenthaltsstatus beschäftigter Migrantinnen und Migranten ein, die so Zugang zu einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung erhalten sollen.

Politische Akteure sollen sich gegen Antifeminismus positionieren

Die EBCA positioniert sich gegen den neu aufkommenden Antifeminismus und fordert alle politischen Akteure dazu auf, ebenfalls klar gegen diesen Position zu beziehen. Nicht zuletzt setzt sich die EBCA dafür ein, dass Frauen in Ländern des Südens durch Bildungsprogramme dabei unterstützt werden, ihre Existenz zu sichern und sich gegen Klimaveränderung und Naturzerstörung vor Ort einsetzen zu können.

Grußwort des Leiters des Katholischen Büros Bayern und Gottesdienst mit Generalvikar der Erzdiözese

Zu Beginn der Tagung hielt der Leiter des Katholischen Büros Bayern, Matthias Belafi, ein Grußwort. Darin betonte er, das europäische Sozialmodell beruhe auf der katholischen Soziallehre. Dessen Prinzipien Personalität, Solidarität und Subsidiarität seien ein „wichtiger Maßstab im globalen Kontext“. Dieses Modell gelte es immer wieder zu beweisen und zu verteidigen. Christen hätten die Aufgabe, die Gesellschaft und die Wirtschaft solidarisch auszugestalten. Der Europäischen Christlichen Arbeitnehmer-Bewegung komme dabei eine besondere Bedeutung zu, denn sie könne im Sinne der katholischen Soziallehre auf europäischer Ebene agieren.

Der Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, Christoph Klingan, feierte einen Gottesdienst mit den Symposiums-Teilnehmern. In seiner Predigt bestärkte er die Anwesenden, sich für die Rechte von Frauen im Wirtschaftsleben einzusetzen. Der Einsatz der christlichen Arbeitnehmer-Organisationen könne den Frauen Zuversicht vermitteln. Schutz, Förderung, Teilhabe und Zuversicht seien „eine hochaktuelle Botschaft, die Sie, die wir alle, weiter einbringen sollten in die Gesellschaft in unseren Heimatländern“, so Klingan.

Das Symposium der EBCA wurde von der Europäischen Union über das Europäische Zentrum für Arbeitnehmerfragen (EZA) gefördert.

Weitere Fotos

 Generalvikar Christoph Klingan beim EBCA-Gottesdienst

Generalvikar Christoph Klingan beim Gottesdienst in der Hauskapelle von Schloss Fürstenried. Foto: G. Riffert

 

Teilnehmende am EBCA-Symbosium

Teilnehmende am EBCA-Symbosium. Im Vordergrund: Organisator Hannes Kreller, ehem. Diözesanvorsitzender der KAB München und Freising. Foto: G. Riffert

 

Teilnehmende der Welt-KAB (WBCA).

Teilnehmende der Welt-KAB (WBCA). Foto: G. Riffert



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