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21.06.2021

Sonntagspläne des Handels sind ein Angriff auf das Grundgesetz

KAB-Banner: „Wer den Sonntag nicht ehrt, ist unsere Stimme nicht wert“. Foto: KAB/Rabbe

Die KAB Deutschlands stellt sich gegen den Vorstoß des Handelsverbands Deutschland (HDE), Sonntagsöffnungen bis Ende des Jahres grundsätzlich zuzulassen – und spricht vor der Bundestagswahl klare Warnungen an die Politik aus.

„Mit den Kirchen und Gewerkschaften in Deutschland wird es keine Grundgesetzänderung des Artikels 140 geben“, betont Bundespräses Stefan-B. Eirich. Die KAB Deutschlands kritisiert den erneuten Versuch des Handelsverbands Deutschland (HDE), im Vorfeld der Bundestagswahl den sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Rhythmus der Woche in Frage zu stellen.

Im Grundgesetz heißt es wörtlich: „Der Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage bleiben als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung gesetzlich geschützt". Auch die Bundesdelegiertenversammlung der KAB sprach sich gegen die HDE-Pläne aus, Sonntagsöffnungen in diesem Jahr grundsätzlich möglich zu machen. „Kaufhäuser sind keine Orte der seelischen Erbauung wie Theater, Museen und andere Kultureinrichtungen. Im Gegenteil. Für die Beschäftigten im Einzelhandel bedeuten Ladenöffnungen an Sonn- und Feiertagen soziale und gesellschaftliche Ausgrenzung, weil sie mit ihren Familien nichts unternehmen können, sondern hinter den Ladentheken stehen müssen", so Stefan-B. Eirich.

Warnung an Politik

Die KAB Deutschlands warnt davor, Sonntagsöffnungen als Innenstadtbelebung verkaufen zu wollen. „Im Gegenteil, Studien zeigen, dass verlängerte Ladenöffnungszeiten und Shopping-Sonntage führen zur Konzentration im Handel und damit zu unbezahlbaren Mieten in den Innenstädten", so Eirich. Die KAB Deutschlands warnt die Politik, den vom Grundgesetz geschützten freien Sonntag Corona zu opfern.

Bundesweite Sonntagsschutz-Aktionen im Sommer

Gemeinsam mit Gewerkschaften und kirchlichen Organisationen wird sich die KAB Deutschlands in der bundesweiten Allianz für den freien Sonntag weiter juristisch und gesellschaftlich für den Sonntagsschutz einsetzen. "Wir werden den Angriff des HDE auf den Sonntag stoppen", so Eirich. Die KAB wird bundesweit am 3. Juli an den arbeitsfreien Sonntag erinnern, der vor 1.700 Jahren durch den römischen Kaiser Konstantin als Feiertag in Kraft trat. Unter dem Motto "#ohneSonntagfehltunswas" ruft die KAB derzeit zur Beteiligung an einer großen Sonntags-Picknickdecke auf.



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