KAB-Fahnen bei einer Kundgebung am Münchner Marienplatz 2018. Foto: KAB
Politik und Wirtschaft müssen bei Hartz IV und in der Bildungspolitik gegensteuern, fordert die KAB Deutschlands in ihrem Aufruf zum 1. Mai. Vermögende und Großkonzerne sollten als Gewinner der Krise stärker in die Pflicht genommen werden.
„Frauen, Schüler*innen und Arbeitnehmer*innen im Niedriglohnbereich sind die großen Verlierer der Pandemie-Einschränkungen“, stellt die KAB in ihrem Aufruf zum „Tag der Arbeit“ am 1. Mai fest. Covid-19 habe die soziale Spaltung vertieft. „Doppel- bis Dreifachbelastungen für Frauen und Mütter, fehlende Ausbildungsplätze und soziale Ausgrenzung im Schul- und Bildungssystem sowie eine Wirtschaft, die Beschäftigte im Niedriglohnbereich zuerst auf die Straße setzt, treiben einen Keil in unsere Gesellschaft.“ Politik und Wirtschaft müssten bei Hartz IV und in der Bildungspolitik gegensteuern. Vermögende und Großkonzerne sollten als Gewinner der Krise stärker in die Pflicht genommen werden.
Die bislang vorgesehene Einmalzahlung von 150 Euro für Bezieher*innen von Hartz-IV-Leistungen reiche nicht aus. Stattdessen sollten die Regelsätze auf mindestens 600 Euro angehoben werden. Für corona-bedingte Zusatzkosten müsse noch ein pauschaler Mehrbedarfszuschlag von 100 Euro pro Kopf und Monat hinzukommen. „Wir brauchen jetzt eine Bildungspolitik, die besonders benachteiligte Schüler*innen und Auszubildende mit Corona-Sonderzahlungen und dem Ausbau der überbetrieblichen Ausbildung unterstützt“, so der Aufruf des katholischen Sozialverbands weiter. Sonst drohe eine Bildungskatastrophe und eine „verlorene Generation“. Zu guter Letzt müssten sich die großen Gewinner der Pandemie wie Amazon & Co stärker an den Kosten beteiligen. „Wir fordern die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, damit nicht die leidtragenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die ganzen Schulden und Lasten der Krise tragen müssen.“
Mai-Aufruf-der-KAB-Deutschlands-2021.pdf
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