80 Prozent der Deutschen denken, dass die Lebenskosten höher sind als die Sätze z.B. für Hartz-IV-Empfänger. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Paritätischen Gesamtverbands. Dies unterstreicht die Forderung „100 Euro mehr sofort“ auch der KAB.
„Wie viel Geld benötigt eine alleinstehende erwachsene Person pro Monat abzüglich Miete, um den Lebensunterhalt zu bestreiten?“ So lautete die Frage an die Teilnehmer der Umfrage. 80 Prozent der Teilnehmer antworteten mit einem Betrag, der über dem tatsächlichen Regelsatz für Grundsicherungs-Empfänger liegt. Im Schnitt wurden 728 Euro pro Monat als nötig erachtet – fast 70 Prozent mehr, als ein alleinlebender Grundsicherungsbezieher derzeit tatsächlich bekommt: nämlich gerade einmal 432 Euro.
Laut Pressemitteilung des Paritätischen Gesamtverbands waren zum Zeitpunkt der Umfrage Anfang März coronabedingte Mehrausgaben noch nicht einmal berücksichtigt, wie etwa steigende Lebensmittelpreise oder Geld für Schutzmasken und Desinfektionsmittel. Trotzdem schätzten die Befragten die notwendigen Ausgaben für Körperpflegeprodukte gleich fast dreimal so hoch ein wie die Statistiker*innen der Bundesregierung. Der Bedarf für Ernährung wurde im Durchschnitt mit 300 Euro im Monat veranschlagt und ist damit doppelt so hoch ist wie der Betrag, den die Bundesregierung rechnerisch als ausreichend erachtet.
„Die Höhe der Grundsicherungsleistungen hat mit der Lebenswirklichkeit und Alltagserfahrung der Menschen nichts zu tun. Die Regelsätze sind trickreich kleingerechnet, lebensfern und in keiner Weise bedarfsgerecht“, bilanziert Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands.
Die Umfrageergebnisse belegen noch einmal eindrucksvoll die Notwendigkeit finanzieller Soforthilfen für arme Menschen. Gemeinsam mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband, dem DGB und weiteren Organisationen unterstützt die KAB Deutschlands den Aufruf „100 Euro mehr sofort“ an die Bundesregierung.
Die repräsentative Umfrage wurde vom 4. bis 9. März 2020 vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Paritätischen Gesamtverbands durchgeführt Insgesamt wurden 1.000 Personen über 18 Jahre online befragt.
Die Umfrage-Ergebnisse im Detail finden Sie auf der Homepage des Paritätischen Gesamtverbands.
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