Foto: Mitglieder der Ortsgruppe Utiri mit Kasse und weiterer Ausrüstung.
Mit Sparvereinen finanzieren KAB-Gruppen in Tansania wirtschaftliche und soziale Projekte – ohne Abhängigkeit von Banken und Versicherungen. Nach großem Erfolg in Morogoro werden nun auch 1.000 km südlich in Mbinga Sparvereine aufgebaut.
Von Karl Busl und Christian Ziegltrum
05.12.2019
Die KAB München und Freising unterstützt den Aufbau der Schwesterorganisation CWM (catholic workers movement) in der Diözese Morogoro in Tansania, der KAB-Diözesanverband Würzburg pflegt eine Partnerschaft mit der Diözese Mbinga im Süden von Tansania. Wegen der großen Entfernung von rund 1.000 km gab es lange Zeit kaum Zusammenarbeit.
Mittlerweile arbeiten Morogoro und Mbinga sehr gut miteinander. Eine der ersten gemeinsamen Aktionen ist der Aufbau von Sparvereinen. In Morogoro läuft dieses Projekt schon seit mehreren Jahren erfolgreich. Es wurden wertvolle Erfahrungen gewonnen, die nun auch Mbinga nutzten kann.
In Mbinga ist die KAB bzw. CWM unter dem Namen VUWAWA aktiv. Die Diözesanleitung der VUWAWA beschloss im August 2019, nach einem Besuch einer Delegation der KAB-Würzburg, in ihren Ortsgruppen ein Training zum Aufbau lokaler Sparvereine durchzuführen. Sparvereine, englisch Household Investment and Savings Association (HISA), stellen eine Alternative zu Banken und Versicherungen dar. Durch das Training soll das Selbstbewusstsein der Ortsgruppen-Mitglieder gestärkt werden. Diese können mit Hilfe des Sparvereins z.B. ein Kleingewerbe aufbauen oder sich selbst eine Art Sozial- und Krankenversicherung schaffen.
Die Aufgabe des Trainers übernahm der nationale Sekretär, Edson Yeyeye. Anfang September 2019 war er zusammen mit einer Kontaktperson der VUWAWA mehrere Tage lang unterwegs, um die einzelnen Ortsgruppen zu besuchen – zum Teil in sehr entlegenen Gebieten. Bei der Schulung wurde den Teilnehmern auch die HISA-Ausrüstung bereitgestellt: Unter anderem eine Stahlbox mit zwei Vorhängeschlössern als Kasse sowie Sparbücher, Schalen zum Geldsammeln und Stempel. Die angewandte Methodik war partizipatives Lernen. Alle konnten damit die Inhalte des Trainings gut verstehen und das Wissen verarbeiten. Insgesamt wurden 122 Teilnehmer aus neun Ortsgruppen erfolgreich geschult.
Nach dem Training ist natürlich noch vieles zu tun. Die Diözesanleitung in Mbinga muss ab jetzt sicherstellen, dass die Spargruppen auch regelmäßig unterstützt werden. Der Sekretär der CWM in Morogoro wird weiterhin beratend für das Projekt zur Verfügung stehen.
Nahezu alle Mitglieder wünschen sich außerdem Ideen, um ihre Landwirtschaft voranzubringen. Die klimatischen Bedingungen in der Region sind dafür sehr günstig, Wasser und auch Anbauflächen stehen zur Verfügung. Fast alle befragten Kleinbauern sind deshalb an einer Ausbildung im organischen Anbau sehr interessiert. Aus Morogoro gibt es im biologischen Anbau bereit sehr ermutigende Erfahrungen.
Einen ausführlichen Bericht zu den HISA-Schulungen in Mbinga/Tansania können Sie hier herunterladen:
HISA TRAINING IN MBINGA 2019-dt-komprimiert.pdf
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