Hanne Möller ehrt den scheidenden Diözesanvorsitzenden Hannes Kreller. Foto: Markus Grill, KAB München Freising
Kitas, Pflege, Demokratie stärken, Partnerschaft mit Tansania: In diesen Bereichen brachte der Diözesantag Zukunftsprojekte auf den Weg. Hannes Kreller, Diözesanvorsitzender seit 2017, legte geplant sein Amt nieder und wurde für herausragende Verdienste gewürdigt.
Der Diözesantag, oberstes Beschlussgremium der KAB München und Freising, widmete sich in Arbeitsgruppen Zukunftsprojekten in vier ausgewählten Feldern: Kitas, Pflege, Demokratieförderung sowie der Partnerschaftsarbeit mit der KAB in der Diözese Morogoro in Tansania, Afrika. Ziel war es, die Wirkung der Projekte herauszuarbeiten und weiter zu verbessern. Die KAB wird sich außerdem nochmals verstärkt mit der Neufassung des kirchlichen Arbeitsrechts, der so genannten Grundordnung, auseinandersetzen. Hannes Kreller, Diözesanvorsitzender seit 2017, hat auf dem Diözesantag 2023 wie im Voraus geplant sein Amt niedergelegt. Kreller ist seit Jahrzehnten ehren- und hauptamtlich für die KAB und den Jugendverband CAJ engagiert und wird sich weiterhin einbringen. Stattgefunden hatte der KAB-Diözesantag am 14.10.2023 im Pfarrsaal St. Rupert im Münchner Westend.
„In den bayerischen Kindertagesstätten ist die Lage momentan besonders prekär“, erklärt Hanne Möller, Diözesanvorsitzende der KAB München und Freising. „Viele fürchten einen großflächigen Kita-Kollaps.“ Die Politik der Staatsregierung sei hier leider nicht hilfreich. „Unsere Facharbeitsgruppe Kita mit der Initiatorin Sibylle Schuster wird nach Kräften dagegenhalten, auch in Zusammenarbeit mit weiteren Verbänden. Wir brauchen kein rein zahlenmäßiges Wachstum von Betreuungsplätzen, sondern bessere Arbeitsbedingungen und mehr Qualität. Sonst wandert das Fachpersonal frustriert in andere Branchen ab. Kinder und Familien sind die Leidtragenden.“
„Pflegende Angehörige brauchen dringend mehr Unterstützung und Entlastung“, so Michael Wagner, KAB-Diözesanpräses. „Das ist aus zahlreichen Wortmeldungen Betroffener deutlich geworden. Zusammen mit den Delegierten haben wir auf dem Diözesantag ausgelotet, wie wir den häuslich Pflegenden ganz konkret mit verbandlichen Angeboten helfen können. Mit den KAB-Ortsgruppen sind wir in vielen Gemeinden und Stadtvierteln präsent und wollen diese Synergien nutzen.“
Angesichts des Erstarkens von Populismus und rechten Parteien wird die KAB München und Freising außerdem weiter auf demokratische Aufklärung und Bildung setzen. „Mit dem Spiel ‚Mensch-Wähl-Mich‘ haben wir im Landtagswahlkampf ein neuartiges und dialogorientiertes Format auf öffentliche Plätze gebracht“, erläutert Markus Grill, KAB-Diözesansekretär und Hauptorganisator der Mensch-Wähl-Mich-Veranstaltungsreihe. „Eine Idee ist, damit auch an die bayerischen Schulen zu gehen“.
Die Partnerschaft der KAB München und Freising mit Tansania besteht seit über zehn Jahren. „Mit den Basisgruppen in Morogoro haben wir einen Prozess zur Wirkungsorientierung und Erfolgsmessung etabliert, der große Akzeptanz findet“, so Karl Busl, Projektleiter der Partnerschaft. „Die Delegierten auf dem Diözesantag haben ihre Ideen und Kontakte eingebracht, wie die deutschen KAB-Ortsgruppen den Aufbau in Tansania noch besser unterstützen können. Etwa den Einsatz für ausgebeutete Hausangestellte, ökologische Landwirtschaft oder Sparvereine.“
Aus dem Plenum wurde ferner der Antrag gestellt, die KAB München und Freising möge sich noch einmal vertieft mit der überarbeiteten Grundordnung auseinandersetzen, die kirchliche Dienstverhältnisse regelt. Dabei sollen die Auswirkungen der neuen Grundordnung in der Praxis beobachtet und Konsequenzen für Positionen und Aktionen der KAB abgeleitet werden. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
„Bei Deinem Einsatz für die ACA, die Sonntagsallianz und die Verbandsentwicklung hast Du Fußstapfen hinterlassen, die ihresgleichen suchen“, betonte die KAB-Diözesanvorsitzende Hanne Möller in ihrer Laudatio für den scheidenden Vorsitzenden Hannes Kreller. KAB-Diözesanpräses Michael Wagner bezeichnete es in seiner Rede als „unvorstellbar“, dass Hannes Kreller sein Amt niederlege. In sechs Jahren gemeinsamer Vorstandsarbeit habe man Brocken bewegt, die fest verankert schienen. „Wir alle sagen ein herzliches Vergelt’s Gott für all das, was Du für die KAB getan hast, für das, wo Du in uns immer noch mit Rat und Tat beiseite stehen wirst.“
Hannes Kreller hatte seinen Rücktritt bereits vor mehreren Monaten im Vorstandskreis angekündigt. Er begründete den Schritt damit, kürzertreten und mehr Zeit für Privatleben und Familie haben zu wollen. Vorausgegangen war ein fast lebenslanges Engagement für die KAB und deren Jugendverband, die Christliche Arbeiterjugend (CAJ). Vor seinem Amtsantritt als Diözesanvorsitzender im Oktober 2017 war Hannes Kreller seit 1992 als Verbandssekretär der KAB Süddeutschlands aktiv. Ab 2002 als Referatsleiter der KAB Deutschlands und Vertreter der KAB in der „Allianz für den freien Sonntag“ in Deutschland und Europa. Als Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft christlicher Arbeitnehmerorganisationen (ACA) engagierte er sich für die Soziale Selbstverwaltung und war Mitglied im Vorstand der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege sowie im Verwaltungsrat der DAK Gesundheit.
Hanne Möller und Hannes Kreller hatten den KAB-Diözesanvorsitz als paritätisches Führungsduo wahrgenommen. Nach dem Rücktritt von Hannes Kreller bleibt Hanne Möller im Amt, ebenso wie KAB-Diözesanpräses Michael Wagner als geistlicher Vorstand. Geschäftsführerin Sibylle Schuster gehört dem geschäftsführenden Vorstand mit beratender Stimme an.
Zentraler Bestandteil des KAB-Diözesantags war ein Gottesdienst am Mittag. Die KAB vertrete das Prinzip Christi in Arbeitswelt und Gesellschaft, so der Diözesanpräses in seiner Predigt. „Neoliberalismus zerstört Demokratie. Steht im Widerspruch zum Christentum. Die Wahlergebnisse am letzten Sonntag förderten es zu Tage: Das Prinzip Christi steht in Deutschland auf der Kippe. Wer Investitionen in die Zukunft, in die Kinder und Bildung unterlässt, liefert die Munition für die zerstörerische Rhetorik rechter Agitatoren. Die bürgerliche Mitte selber beschleunigt es, Brandmauern nach rechts einzureißen, um sie rechts zu überholen, anstatt sich ihnen mutig entgegenzustellen! All das droht die Demokratie und unser soziales Gefüge zu zerreißen.“
Die Predigt in voller Länge können Sie hier nachlesen und downloaden sowie auf unserem Youtube Kanal erleben.
Die Pressemitteilung vom Diözesantag erhalten Sie hier.
Hanne Möller begrüßt die Delegierten | Plenum des Diözesantags | Geschäftsführerin Sybille Schuster im Gespräch mit Delegierten |
Workshop Gruppe Pflege mit Hannes
Kreller
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Moderator und Zeitmanager Michael Wagner |
Workshopgruppe Kita und "Mensch
Wähl mich" im Hintergrund
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Workshopgruppe Mensch Wähl Mich mit
Markus Grill
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Delegierte im regen Austausch innerhalb der Workshopgruppen |
Delegierte im regen Austausch innerhalb
der Workshopgruppen
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Das Gebet der KAB zum Diözesantag | Gottesdienst in der wunderbaren Kirche St. Rupert | Präses Michael Wagner bei der Predigt |
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