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Den Teufelskreis der Armut endlich durchbrechen. Das ist mit den jüngsten Vereinbarungen zur Kindergrundsicherung leider nicht gelungen, beklagt Beate Schwittay, Bundesvorsitzende der KAB. Armut ist in Deutschland immer noch "erblich".
von Stefan-B. Eirich, KAB
Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) äußert ihre tiefe Enttäuschung über die nun erreichte Vereinbarung zur Kindergrundsicherung. „Obwohl diese Einigung beim ersten Hinschauen in die richtige Richtung weißt, bleiben die Ampel-Koalitionäre weit hinter den eigenen Versprechungen zurück“, beklagt die Bundesvorsitzende der KAB, Beate Schwittay. „Schlimmer noch: Wir reden hier von jedem fünften Kind, das in einem der reichsten Länder der Erde in Armut aufwächst“, so Schwittay weiter. Sie erinnert daran, dass die KAB sich seit 2008 für die Einführung eines Kindergrundeinkommens und damit für eine elternunabhängige Absicherung des soziokulturellen Existenzminimums einsetzt.
Schwittay beruft sich auf die aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung zur Kinder- und Jugendarmut in Deutschland. Aus dieser geht hervor, dass Kinder und Jugendliche aus armen Familien auch als Erwachsene in Armut leben werden. Denn, so die Bundesvorsitzende, Armut sei in Deutschland erblich. Hauptbetroffene seien nach wie vor Familien mit mehreren Kindern sowie jene mit einem alleinerziehenden Elternteil. Schwittay spricht von einem Teufelskreis aus materieller Not und Bildungsferne. Dieser müsse endlich durchbrochen werden durch eine hochwertige Schul- und Ausbildung für alle Kinder und Jugendlichen und zwar unabhängig von Familie und Wohnort. „Noch immer hängen die Zukunftschancen der Kinder vom Bildungsabschluss ihrer Eltern ab“. Schon früh würden die Betroffenen ins gesellschaftliche Abseits gedrängt.
Die Bundesvorsitzende kritisiert mit deutlichen Worten die im Kontext der Debatte um die Kindergrundsicherung wieder laut gewordene Polemik gegenüber Menschen in oftmals prekären Beschäftigungsverhältnissen und deren Arbeitsbereitschaft. „Wer hier mitmacht, der ignoriert die Eigenständigkeit und den Wert der Kinder und Jugendlichen, die von Armut betroffen sind.“ Die Frage müsse vielmehr lauten, ob die von Reichtum betroffenen Menschen einen gerechten Beitrag für die Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen in prekären Verhältnissen leisten.
Quellen: Armutsrisikoquote 20,2% vgl. Bundestag, Drucksache 20/957 S. 34f., Bertelsmann-Stiftung, Neue Zahlen zur Kinder- und Jugendarmut (26.1.2023)
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