Symbolbild. Foto: Peter Stanix/Pixabay.com
Die Mindestlohnkommission will, dass die Lohnuntergrenze auf 12,41 Euro steigt. Dies gehe völlig an der Realität vorbei, kritisiert die KAB Deutschlands. Existenznöte bei Beschäftigten und Familien im Niedriglohnbereich seien zu erwarten.
„Der Beschluss der Mindestlohnkommission wird die Armut in Deutschland massiv verschärfen!“ Dies erklärte Andreas Luttmer-Bensmann, Bundesvorsitzender der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB) nach der Bekanntgabe der Kommission über die neue Lohnuntergrenze.
„Die angestrebte Mindestlohnhöhe geht deutlich an der Realität in der Arbeitswelt vorbei“, beklagt Luttmer-Bensmann. Der katholische Sozialverband zeigt sich enttäuscht, dass die Kommission die gestiegenen Löhne in vielen Branchen, die extrem gestiegenen Lebenshaltungskosten sowie die Inflation nicht ausreichend berücksichtigt hat. „Mit den jetzigen Vorgaben der Kommission und der Erhöhung des Mindestlohns ab 1. Januar kommenden Jahres auf 12,41 Euro brutto pro Arbeitsstunde und ab Januar 2025 auf 12,82 Euro werden die Beschäftigten und Familien im Niedriglohnbereich in direkte Existenznöte gebracht“, so der KAB-Bundesvorsitzende.
Der katholische Sozialverband spricht sich mit vielen anderen Sozialverbänden für eine deutlichere Anhebung der Lohnuntergrenze aus, damit Arbeit nicht zu Armut führt. Nach Auffassung der KAB sollte der gesetzliche Mindestlohn 60 Prozent des durchschnittlichen Bruttoverdienstes betragen. Nach den Berechnungen der KAB ergibt sich daraus derzeit ein Mindeststundenlohn von 14,62 Euro, der als Höhe des gesetzlichen Mindestlohns schrittweise anzustreben ist. Die hatte die KAB Deutschland bereits in ihrer Stellungnahme im Vorfeld der Entscheidung der Kommission mitgeteilt.
Angesichts schwindender Tarifbindungen seitens der Arbeitgeber fordert die KAB die Bundesregierung auf, der Kommission mehr Handlungsspielraum und weitere soziale Kriterien bei der Festlegung der Lohnuntergrenze zu eröffnen. „Die jetzige Erhöhung ist noch nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein. Es ist ein Einstiegsbrief in die Armut“, so Bundesvorsitzender Luttmer-Bensmann.
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