Unser Auftrag:
Das Leben, besonders der arbeitenden Menschen,
gerechter und solidarischer gestalten.
Aus der Chronik der katholisch-sozialen Bewegung:
1849
Der erste katholische Arbeiterverein Deutschlands, St. Josef in Regensburg, wird gegründet. Sein erster Präses ist der Studienseminarinspektor Georg Sterr.
1869
Bischof Emanuel von Ketteler fordert vor 10.000 Arbeitern auf der Liebfrauenheide einen staatlichen Arbeiterschutz, gerechten Lohn, Verbot der Kinderarbeit, Regulierung der Arbeitszeit, Unfallschutz, staatliche Fabrikinspektion und gesetzlich geschützte Sonntagsruhe.
1881
Franz Hitze (1851-1921), wird als erster kath. Priester hauptamtlich für die Arbeiterseelsorge freigestellt. Er bekommt den Namen "Vater der deutschen Sozialpolitik". Unter seiner Führung kann die Zentrumsfraktion auf den Antrag Galens vom Jahre 1877 aufbauend, 1891 die Arbeiterschutzgesetzgebung durchbringen.
1887
Erster katholischer Arbeiterverein in München. Gegründet am 26. März in München-Ost für italienische und deutsche Ziegeleiarbeiter durch Stadtpfarrprediger Johann Seidl.
1891
Arbeiterschutzgesetz: Auf Antrag des Zentrums unter der sozialpolit. Führung von Franz Hitze (24-stündige Sonntagsruhe, Begrenzung der Arbeitszeit für Frauen und Jugendliche, Schutz der Wöchnerinnen, Verbot der Beschäftigung von Kindern unter 14 Jahren).
1891
Am 12. Oktober wird in München der "Süddeutsche Verband katholischer Arbeitervereine" gegründet. Der Münchner Präses Lorenz Huber (1862-1910) ist der erste Verbandspräses.
1894
Das erste Arbeitsamt in Deutschland wird in München auf Anregung des Arbeiterwahlvereins und mit Karl Schirmer (1864-1942) errichtet.
1895
Der erste katholische Arbeiterinnenverein wird in München gegründet.
1897
Gründung des Diözesanverbandes München der Katholischen Arbeitervereine. Erster Diözesanpräses ist Geistlicher Rat Dr. Marzellus Stigloher.
1904
Gründung des Bezirksverbandes katholischer Arbeitervereine Münchens.
1906
Der Süddeutsche Verband katholischer Arbeiterinnenvereine gegründet
1918/19
Aloisia Eberle, Sekretärin der Arbeiterinnenvereine Bayerns, wird im November 1918 als Vertretung sowohl der Arbeiter- als auch der Arbeiterinnenvereine zunächst in die Übergangsregierung Kurt Eisners berufen und bei den Wahlen im Januar 1919 als eine von sechs Frauen in den neuen Landtag gewählt.
1933
Im Süddeutschen Verband bestehen nun 1632 Arbeitervereine mit 108 000 Mitgliedern.
1934
Die Nationalsozialisten verbieten eine Doppelmitgliedschaft in der Deutschen Arbeiterfront und in konfessionellen Arbeitervereinen. Katholische und evangelische Arbeitervereine werden als Staatsfeinde betrachtet. Die Verbandszeitungen werden verboten.
1939
Auf 1936 rückwirkende Zwangsenteignung des gesamten Vermögens des Süddeutschen Verbandes und damit dessen Auflösung.
1944
Arbeitersekretäre beteiligen sich aktiv am Widerstand gegen die Nazis. Maßgebliche Leute aus der Arbeiterbewegung fallen dem Regime zum Opfer: Verbandspräses Dr. Otto Müller (Westdeutscher Verband) stirbt fast erblindet im Gestapogefängnis. Verbandssekretär Bernhard Letterhaus wird in Berlin Plötzensee ermordet.
1945
Nikolaus Groß, kath. Arbeiterführer und Journalist, wird in Berlin Plötzensee ermordet. Gottfried Könzgen, Arbeitersekretär aus Duisburg wird im Konzentrationslager Mauthausen ermordet. Hans Adelhoch, Arbeitersekretär aus Augsburg, stirbt auf dem Todesmarsch des Konzentrationslagers Dachau an Entkräftung.
1945
Beginn des Wiederaufbaus der Kath. Arbeitervereine - in Westdeutschland von Kardinal Frings, in Süddeutschland von Kardinal Faulhaber gefördert.
1946
P. Franz Prinz S.J. gründet in München die ersten christlichen Betriebsgruppen, später "Werkgemeinschaften" genannt, heute Betriebsseelsorge.
1947
Auf dem Verbandstag in Regensburg: Wiedergründung des Südd. Verbandes der kath. Arbeitervereine unter dem neuen Namen „Katholisches Werkvolk“ mit Verbandszentrale in München.
1948
Unter der Leitung von Rektor Alfred Berchtold beginnt im Kloster Reisach/Obb. die Bildungsarbeit (Sozialinstituts) des Werkvolkes in Süddeutschland wieder.
1957
Einweihung der Verbandszentrale in der Pettenkoferstraße, München
Eröffnung des Pater Rupert Mayer Hauses in Hohenaschau, besondere Verdienste um das Bildungs- und Erholungsheim hat sich Max Hatzinger erworben.
1961
Papst Johannes XXIII. veröffentlicht Enzyklika „Mater et magistra“.
1962
Paul Strenkert, Generalsekretär des Süddeutschen Werkvolkes wird bayerischer Staatsminister für Arbeit und soziale Fragen.
1965
Verbandstag des Kath. Werkvolks in Dortmund. Motto: "Aufstieg durch Bildung". Proklamation, die u.a. einen gesetzlichen Bildungsurlaub für alle Arbeitnehmer fordert.
1966
Die Weltbewegung christlicher Arbeitnehmerorganisationen (WBCA) wird in Rom gegründet.
1971
In Würzburg Gründung des Bundesverbandes der KAB als Dachverband der Regionalverbände von Westdeutschland, Süddeutschland und dem Landesverband Rottenburg/Stuttgart. Das Werkvolk ändert seinen Namen in Katholische Arbeitnehmerbewegung.
1975
"Würzburger Synode" Beschluss 15, "Kirche und Arbeiterschaft"
1978
"Rente für Mütter" : Bundesweite KAB-Aktion auf Grund eines Entwurfs des Diözesanverbandes Regensburg zur Gleichstellung von Mann und Frau in der Rentenversicherung.
1981
"Laborem exercens", Enzyklika von Papst Johannes Paul II.
"Geringfügig Beschäftigte" : Die KAB greift dieses Problem in einer Frauenfachtagung auf. Daraus entwickelt sich eine bundesweite Aktion.
1982
Die KAB Süddeutschlands sammelt ca. 100 000 Unterschriften zur Einleitung eines Volksbegehrens: Einheitliche Feiertagsregelung in Bayern. Daraufhin beschließt der Bayerische Landtag die Einführung einer einheitlichen Feiertagsregelung für den Freistaat.
1983
Der Verbandstag der KAB Süddeutschlands verabschiedet auf dem Hintergrund von mehr als zwei Millionen Arbeitslosen die Schwabacher Erklärung : "Arbeit hat Vorrang".
1984
Die Anerkennung der Erziehungszeiten in der Rentenversicherung wird Gesetz und damit eine Forderung der KAB erfüllt.
1985
Auf Antrag des KAB-Diözesanverbandes München, wird in der Erzdiözese München und Freising die Thematik "Kirche und Arbeitswelt" als pastoraler Schwerpunkt gesetzt.
1987
"Weidener Erklärung" der KAB Süddeutschlands: Modell zur Vollbeschäftigung und Aufwertung der Haus- und Familienarbeit.
"Sonntag muss Sonntag bleiben": KAB sammelt bundesweit 1,2 Mio. Unterschriften gegen die Ausweitung der Sonn- und Feiertagsarbeit.
Der KAB-Diözesanverband München wird von Kardinal Wetter mit der Betriebsseelsorge in der Erzdiözese beauftragt.
1991
«Centesimus annus» Enzyklika von Papst Johannes Paul II. zum 100. Jahrestag von "Rerum novarum".
1993
"Wer den Sonntag nicht ehrt, ...." KAB-Aktion gegen die Aushöhlung des Sonn- und Feiertagsschutzes durch das geplante Arbeitszeitrechtsgesetz.
1994
"Gerechtigkeit für Familien": Die KAB fordert mit einer Windelaktion einen gerechten Familienleistungsausgleich. -
1997
„Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit“: Gemeinsames Wort des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Katholischen Deutschen Bischofskonferenz zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland.
2001
Nikolaus Groß, Arbeiterführer und Widerstandskämpfer gegen das Naziregime, wird am 7. Oktober von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.
2003
Auflösung der KAB-Regionalverbände - Westdeutscher Verband, Süddeutscher Verband und Landesverband Rottenburg/Stuttgart – und Neugründung des Bundesverbandes als Verband der Mitglieder.
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